Read this article in English Seit 2018 vergibt die Stiftung Berliner Leben die Fresh A.I.R.-Stipendien an Künstler*innen, die sich mit gesellschaftspolitischen und urbanen Themen auseinandersetzen und die Beziehung und Entwicklung zwischen Mensch und städtischer Lebenswelt in Zeiten der Globalisierung mit künstlerischen Mitteln reflektieren. Im Oktober 2019 ist der dritte Jahrgang in Berlin eingetroffen und hat in Schöneberg auf drei Etagen und 1.100 Quadratmetern Quartier bezogen. Die dreizehn Künstler*innen aus insgesamt elf Nationen haben in ihren sechs Monate andauernden Stipendien ihre Themen aus dem städtischen Raum heraus entwickelt. Wie Stadtethnolog*innen haben sie während ihres Stipendiums die deutsche Hauptstadt durchstreift. Einige interessierten sich für Aspekte der Stadtplanung und für institutionelle Zusammenhänge. Andere wiederum gingen der Frage nach, welche Ästhetiken entstehen, wenn Jugendliche und Subkulturen ihre Zeichen anbringen und Raum zu besetzen versuchen. Auch die Geschichte spielte für die Künstler*innen des dritten Jahrgangs eine Rolle. Dabei war historische Architektur und der Umgang damit ebenso wichtig, wie die soziale Historie von Gebäuden und Stadtteilen. Während es manchen Künstler*innen um eher allgemein menschliche Phänomene ging, thematisierten andere wiederum soziale Praktiken und deren individuelle Bedeutungen. Sie griffen in ihren Arbeiten zudem Aspekte auf, die teilweise auch gerade nicht in der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit sind, die es aber wert sind, überdacht zu werden. Dabei rückten gerade solche Praktiken und Gebrauchsweisen des öffentlichen Raums in den Blick, die den Raum entgegen der offiziellen Stadtplanung gebrauchen, ihn dadurch aber auch erst beleben. Besucher*innen vor den Werken Dani Ghercas in der Bülowstraße 97 | Foto: F. Seyfert Besucher*innen in der Rauminstallation von Bye in der Bülowstraße 90 | Foto: F. Seyfert Besucher*innen betrachten die mehrkanalige Videoinstallation von Bojan Stojčić in der Bülowstraße 90 | Foto: F. Seyfert Ein Besucher in der Rauminstallation von M05K in der Bülowstraße 90 | Foto: F. Seyfert Besucher*innen betrachten die mehrkanalige Videoinstallation von Bojan Stojčić in der Bülowstraße 90 | Foto: F. Seyfert Besucher*innen in der Rauminstallation von M05K in der Bülowstraße 90 | Foto: F. Seyfert Die abschließende Ausstellung, in denen die Künstler*innen ihre Arbeitsergebnisse der Öffentlichkeit präsentierten, fand im März an zwei Standorten in Berlin Schöneberg statt. Der erste Teil der Ausstellung konnte – dank der freundlichen Unterstützung der Gewobag – in der Bülow90, einem geschichtsträchtigen Gebäude aus der Gründerzeit realisiert werden. Die Ausstellung dehnte sich dort über die Räumlichkeiten im linken Flügel des Vorderhauses und in Teilen des Nebenhauses aus. Das URBAN NATION Museum for Urban Contemporary Art ist ein Fresh A.I.R.-Kooperationspartner und verfügt über einen für Ausstellungen geeigneten Projektraum, der sich in der Bülowstraße 97, wenige hundert Meter von der Bülow90 entfernt, befindet. Dieser konnte als zweiter Standort der Abschlussausstellung genutzt werden. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren CjxmaWd1cmUgY2xhc3M9IndwLWJsb2NrLWVtYmVkLXlvdXR1YmUgd3AtYmxvY2stZW1iZWQgaXMtdHlwZS12aWRlbyBpcy1wcm92aWRlci15b3V0dWJlIHdwLWVtYmVkLWFzcGVjdC0xNi05IHdwLWhhcy1hc3BlY3QtcmF0aW8iPjxkaXYgY2xhc3M9IndwLWJsb2NrLWVtYmVkX193cmFwcGVyIj4KPGlmcmFtZSB0aXRsZT0iRnJlc2ggQS5JLlIuICMzIiB3aWR0aD0iODgwIiBoZWlnaHQ9IjQ5NSIgc3JjPSJodHRwczovL3d3dy55b3V0dWJlLW5vY29va2llLmNvbS9lbWJlZC9YNTM2ZHVWNHhhdz9mZWF0dXJlPW9lbWJlZCIgZnJhbWVib3JkZXI9IjAiIGFsbG93PSJhY2NlbGVyb21ldGVyOyBhdXRvcGxheTsgZW5jcnlwdGVkLW1lZGlhOyBneXJvc2NvcGU7IHBpY3R1cmUtaW4tcGljdHVyZSIgYWxsb3dmdWxsc2NyZWVuPjwvaWZyYW1lPgo8L2Rpdj48L2ZpZ3VyZT4K Nach dem Eröffnungsabend am Freitag, den 13. März 2020, hat die Stiftung Berliner Leben hinsichtlich der Corona-Pandemie den Empfehlungen des Berliner Gesundheitsamtes folgend, die Ausstellung am Nachmittag des darauffolgenden Tages geschlossen. Der Online-Showcase bietet nun die Möglichkeit, Einblick in die unterschiedlichen, in den verwendeten Medien und entworfenen Ästhetiken extrem vielfältigen Projekte der Künstler*innen des dritten Jahrgangs zu nehmen. Zu sehen sind Video- und Bildmaterialien zu den einzelnen Projekten, denen jeweils ein erläuternder Text beigefügt ist, der die ästhetische Erfahrung zu vermitteln sucht. Ich wünsche Ihnen, liebe Leser*innen, viel Freude bei der Erkundung der künstlerischen Arbeiten unseres dritten Jahrgangs. Janine Arndt Künstlerische Leitung Fresh A.I.R. #3 – Online-Showcase Anastasia Starikova Die lettische Künstlerin erschafft in ihrer Werk-Reihe mithilfe individueller Kleinst-Sammlungen aus persönlichen Gegenständen von Berliner*innen ein alternatives Archiv der Alltagskultur. zum Projekt Bojan Stojčić Bojan Stojčić beleuchtet Alltagspraktiken, die unsichtbare Grenzen zwischen ‚dazugehören oder nicht‘ definieren und hinterfragt diese in Zeiten von Globalisierung und politischem Wandel. zum Projekt BYE Mit ihrem Projekt „Across the Non-Place“ strebt das spanische Künstler-Duo BYE eine Neuinterpretation des öffentlichen Raumes mit seiner Überfülle an textlichen und visuellen Reizen an. zum Projekt Dani Gherca In seinem Projekt führt Dani Gherca die Entstalinisierung der heutigen Berliner Karl-Marx-Allee fort. Er beleuchtet dabei in Architektur verbaute Ideologien und hinterfragt deren Daseinsberechtigung zum Projekt DURA In ihrem Projekt „Matter“ verarbeitet DURA unterschiedliche Bedeutungen des Wortes Materie. Dabei arbeitet sie mit Wortspielen und Hologrammen – als Stahlskulpturen und Videokunst. zum Projekt Fanny Spång Das Projekt behandelt die Stadt als Superorganismus, inspiriert durch Beobachtungen darüber, wie Stadtbewohner*innen in auf dem Reißbrett geplanten urbanen Räumen ihre Nische finden. zum Projekt Jukai Das Projekt „Genius Loci“ des Duos Jukai thematisiert die Transformation urbaner Räume. Ihre Installationen an ausgewählten Orten Berlins macht die Geschichte dieser Orte hör- und sichtbar. zum Projekt Kerasia Tsiantzi Die Künstlerin überführte Beobachtungen über das Sitzen an öffentlichen Orten in eine organische Form. Mittels 3D-Druck wurde diese in Beton gegossen und regt eine Mensch-Objekt-Interaktion an. zum Projekt M05K M05K bringt sich gegen die Gentrifizierung der Städte und die profitorientierte Vermarktung von urbanem Lebensraum in Stellung und besetzt diesen offensiv mit seiner raumgreifenden Installation. zum Projekt Nika Ham Was passiert eigentlich, wenn im Museum die Lichter ausgehen? Aufgezeichnet von den Überwachungskameras entstand in Kooperation mit dem Musiker junk-E-cat ein Musikvideo, das die Fantasie anregt. zum Projekt Stephen Burke Für sein Projekt dokumentierte der Künstler Spuren der Interaktion zwischen der Stadt und ihren Bewohner*innen – teilweise noch sichtbar oder schon wieder entfernt. Anregung bot der Berliner Untergrund. zum Projekt
Anastasia Starikova Die lettische Künstlerin erschafft in ihrer Werk-Reihe mithilfe individueller Kleinst-Sammlungen aus persönlichen Gegenständen von Berliner*innen ein alternatives Archiv der Alltagskultur. zum Projekt
Bojan Stojčić Bojan Stojčić beleuchtet Alltagspraktiken, die unsichtbare Grenzen zwischen ‚dazugehören oder nicht‘ definieren und hinterfragt diese in Zeiten von Globalisierung und politischem Wandel. zum Projekt
BYE Mit ihrem Projekt „Across the Non-Place“ strebt das spanische Künstler-Duo BYE eine Neuinterpretation des öffentlichen Raumes mit seiner Überfülle an textlichen und visuellen Reizen an. zum Projekt
Dani Gherca In seinem Projekt führt Dani Gherca die Entstalinisierung der heutigen Berliner Karl-Marx-Allee fort. Er beleuchtet dabei in Architektur verbaute Ideologien und hinterfragt deren Daseinsberechtigung zum Projekt
DURA In ihrem Projekt „Matter“ verarbeitet DURA unterschiedliche Bedeutungen des Wortes Materie. Dabei arbeitet sie mit Wortspielen und Hologrammen – als Stahlskulpturen und Videokunst. zum Projekt
Fanny Spång Das Projekt behandelt die Stadt als Superorganismus, inspiriert durch Beobachtungen darüber, wie Stadtbewohner*innen in auf dem Reißbrett geplanten urbanen Räumen ihre Nische finden. zum Projekt
Jukai Das Projekt „Genius Loci“ des Duos Jukai thematisiert die Transformation urbaner Räume. Ihre Installationen an ausgewählten Orten Berlins macht die Geschichte dieser Orte hör- und sichtbar. zum Projekt
Kerasia Tsiantzi Die Künstlerin überführte Beobachtungen über das Sitzen an öffentlichen Orten in eine organische Form. Mittels 3D-Druck wurde diese in Beton gegossen und regt eine Mensch-Objekt-Interaktion an. zum Projekt
M05K M05K bringt sich gegen die Gentrifizierung der Städte und die profitorientierte Vermarktung von urbanem Lebensraum in Stellung und besetzt diesen offensiv mit seiner raumgreifenden Installation. zum Projekt
Nika Ham Was passiert eigentlich, wenn im Museum die Lichter ausgehen? Aufgezeichnet von den Überwachungskameras entstand in Kooperation mit dem Musiker junk-E-cat ein Musikvideo, das die Fantasie anregt. zum Projekt
Stephen Burke Für sein Projekt dokumentierte der Künstler Spuren der Interaktion zwischen der Stadt und ihren Bewohner*innen – teilweise noch sichtbar oder schon wieder entfernt. Anregung bot der Berliner Untergrund. zum Projekt