Spiel und Spielzeug für alle

Seit 2014 ist die Ludothek in Prenzlauer Berg ein Ort der Begegnung und des Lernens, an dem Spielzeug aus aller Welt zum Spielen vor Ort und zum Ausleihen angeboten wird. Hier treffen Kinder mit und ohne Behinderung sowie mit unterschiedlichem Migrationshintergrund aufeinander, um spielerisch voneinander zu lernen. Das in internationalen Kreativworkshops entwickelte Spielzeug fördert sowohl Kreativität als auch Inklusion.

Das Computerlabor in der Ludothek entstand im Rahmen des Programms „Arbeit & Bildung“. Es entwickelte sich zu einem integrativen Zentrum, das Medienarbeit mit handwerklichen Tätigkeiten wie dem Bau von Puppen und Kulissen verbindet. Ziel ist es, Menschen mit Einschränkungen motivierende Angebote zum Erwerb von Medienkompetenz zu bieten und inklusive Teilhabe in einer digitalen Lebens- und Arbeitswelt zu fördern. Das Angebot richtet sich an Menschen aller Altersgruppen, insbesondere an Personen mit geistiger Behinderung, Jugendliche mit Förderbedarf und Interessierte an Medienkompetenz. Schwerpunkte sind Film- und Spielprojekte, die Kreativität, Handwerk und Technik verbinden, ergänzt durch Aktivitäten wie Computerreparaturen und die Arbeit mit Computerschrott. Der Film „TRAUM-FABRIK – Liebe, Freundschaft und andere Sachen…“ (2017–2021) hatte im Herbst 2024 seine Uraufführung im Kino.  

Ein Projekt der Berliner Ludotheken ist das „Globale Lernen“. Spielerisch soll das Interesse für transkulturelles Lernen und nachhaltiges Wirtschaften geweckt werden. In informativen Workshops erkunden Kinder und Jugendliche die Produktionsbedingungen der Spielwarenindustrie und entwickeln ein Bewusstsein für nachhaltigen Konsum. Kreative Aktivitäten wie das Selberbauen von Spielzeugen oder der Vergleich internationaler Spielwaren bieten spannende Möglichkeiten, um nachhaltige Alternativen zu entdecken.

Unter dem Motto „faires Spielen“ stehen Themen wie die Verwendung fair produzierter Materialien, Upcycling und soziale Fairness im Fokus. Lokale Workshops in Nachbarschaftseinrichtungen, Kitas, Schulen und Senioreneinrichtungen erweitern das Bildungsangebot, während das jährliche Hoffest den Gemeinschaftsgeist im Stadtteil Prenzlauer Berg stärkt. Mit einem ganzheitlichen Fairnessbegriff, der ökonomische, soziale, ökologische und politische Dimensionen umfasst, wird Kindern ein tiefes Verständnis für die vielfältigen Aspekte nachhaltiger Entwicklung vermittelt.

Partner: Fördern durch Spielmittel e. V.

Zielgruppe:  Kinder und ihre Familien, Menschen mit und ohne Behinderungen

Ziel:  Förderung von Kreativität und Inklusion durch gemeinsames Spiel bei Kindern mit und ohne Behinderung sowie unterschiedlichen Migrationshintergründen, Stärkung des Zusammenhalts im Quartier

Laufzeit: Seit 2014 gefördert durch die Stiftung Berliner Leben

„Inklusion geht Barrieren in Kopf und Alltag an. Denn nichtbehinderte Menschen sind im Umgang mit Menschen mit Behinderungen oftmals selbst blind, taub und unbeholfen. Sie reduzieren ihr Gegenüber allein auf dessen Beeinträchtigung. Unser Förderprojekt ‚Spiel und Spielzeug für alle‘ betont das Verbindende und die vielen Gemeinsamkeiten. In der Ludothek wird beim Spielen die menschliche Verschiedenheit einfach als Normalität angenommen.“

Willi Schickler
Kuratoriumsmitglied der Stiftung Berliner Leben, Projektpate „Spiel und Spielzeug für Alle“

Bildergalerie mit den Highlights des Projektes