Wir aktiv. Boxsport & mehr 2019

16 junge Erwachsene aus 12 Ländern nehmen am dreiwöchigen Lions Youth Camp in Berlin teil. Auf dem Programm der Gruppe stand am 31. Juli 2019 eine Trainingseinheit im Schöneberger Box-Club. Lucius Rathke vom Lions Club: „Die jungen Leuten sollen Gemeinnützigkeit kennenlernen. Deshalb stellen wir ihnen vorbildliche soziale Projekte vor. Im Box-Club gelingt die Integration von Kindern und Jugendlichen aus dem Kiez – und auch von Geflüchteten.“ Malu (21) kommt aus Grönland und ist eine der 200 Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die in diesem Jahr Deutschland besuchen. Beim Training fällt sie Izzet Mafratoglu sofort positiv auf: „Sie hat sehr gute Reaktionen und ist immer in Bewegung, die Bewegungsabläufe stimmen. In drei Monaten kann ich aus ihr ´was machen.“ Malu ist auch zu Hause sportlich aktiv: Sie hat als Taekwondo-Kämpferin sogar schon Pokale gewonnen. Über das Lob des Trainers freut sie sich: „Ich boxe zum ersten Mal und finde das Training ganz schön anstrengend. Aber ich mag Herausforderungen!“

Trainer Izzet Mafratoglu und Malu beim Training im Boxclub.

Das Boxtraining ist an diesem schwülen Sommertag eine schweißtreibende Angelegenheit. „Mit welcher Hand schreibst du? Dann stehst du falsch!“: Izzet Mafratoglu und Co-Trainer Faruk Tursunow helfen den jungen Gästen bei der Aufstellung für einen festen Stand. Mit Boxhandschuhen geht es nun im Training um Koordination und Schnelligkeit. Im Boxclub lassen sich die jungen Gäste auf ein sportliches Abenteuer ein und schlagen sich erstaunlich gut bei ihrer Trainingseinheit, die immerhin rund 100 Minuten dauert. Kent (18) aus China müht sich noch am Sandsack: „Der Rhythmus muss stimmen. Gar nicht so einfach. Zum Glück spiele ich zu Hause Basketball. Sonst würde ich das Training hier gar nicht schaffen. Aber es macht Spaß!“

Über das Projekt

Das Förderprojekt „Wir aktiv. Boxsport & mehr!“ unterstützt Kinder und Jugendliche im strukturschwachen Kiez Schöneberg Nord. Sie erhalten durch die Angebote im Isigym Boxsport Berlin e.V. eine attraktive und sinnvolle Freizeitbeschäftigung, verlässliche Ansprechpartner und oft eine zweite Heimat. Es geht um Anerkennung, Wertschätzung und familiären Halt. Boxer punkten durch Ausdauer, Konzentration und Intelligenz. Auch im Jahr 2019 lernten die jungen Sportler nicht nur zu gewinnen bzw. zu verlieren, sondern auch Verantwortung, Teamgeist, Respekt, Fairness und Selbstvertrauen. Cheftrainer Izzet Mafratoglu kennt „seinen Kiez“ – und die Berliner Medien kennen den Box-Club in der Potsdamer Straße: „Sie kennt keine Angst: Zierliche Sophie (17) ist Berlins jüngste Spitzen-Boxerin“ titelte die BZ am 15. Februar 2019 über Sophie Alisch und beobachtete ihre Trainingseinheit in der Potsdamer Straße. Sophie Alisch ist nur eine von vielen Sportlern, die bei Isigym eine Karriere angefangen haben. Seit Gründung des Isigym Boxsport Berlin e.V. im Jahr 2007 hat der Box-Club 56 Meister hervorgebracht und ist einziger Olympianachwuchsstützpunkt in Berlin.