04.11.2014

Presse-Einladung zur Präsentation des Schulprojektes „Stell die Verbindung her“

Schöneberger Oberschüler präsentieren ihren Audioguide von Jugendlichen für Jugendliche in der Neuen Nationalgalerie Berlin

Öffentliche Präsentation am 4. November 2014

Texte und Sounds entstanden im Rahmen einer Projektwoche der Gewobag-Stiftung Berliner Leben und der Staatlichen Museen zu Berlin

„Ich laufe durch die Ausstellung und plötzlich sehe ich meine Kindheit“: Für Jonas (17) begann die Projektwoche in der Neuen Nationalgalerie mit einer Überraschung. Das Werk „Ein weites Feld“ von Wolfgang Mattheuer aus dem Jahr 1973 erinnerte ihn an eine Landschaft, in der er als Kind Pirat mit seinen Freunden spielte. „Ich habe mich gefreut und gleich 40 Sekunden lang losgeredet. Der Text wurde aufgenommen – und ein paar Sätze sind jetzt Teil meines Tracks.“ Eigentlich ist das Werk des Leipziger Künstlers Wolfgang Mattheuer ein ruhiges Landschaftsbild, welches den Blick in die Weite lenkt und die DDR-Enge überwindet. Jonas verknüpfte das Gemälde mit seiner eigenen Biografie. Seine subjektive Wahrnehmung, die Stille der vertrauten Landschaft, das Rascheln der Blätter übernimmt er in seinen Audiotrack. Gemeinsam mit seinen Mitschülerinnen und Mitschülern des Leistungskurses Kunst der Schöneberger Robert-Blum-Schule hat Jonas im Rahmen einer Workshopwoche einen öffentlichen Audioguide zur aktuellen Sammlungspräsentation gestaltet und produziert, der in Zukunft für das Publikum des Museums hörbar sein wird. Am 4. November wird die neue Audioführung der Öffentlichkeit präsentiert.

Markus Terboven, Gewobag-Vorstand und Mitglied des Kuratoriums der 2013 gegründeten Gewobag-Stiftung Berliner Leben freut sich über den erfolgreichen Start des Projekts STELL DIE VERBINDUNG HER: „Kunst öffnet neue Horizonte: Die Welt durch die Augen eines Künstlers zu betrachten, kann helfen, sie auf neue Weise zu verstehen. Wie einzigartig ist die Erfahrung für Jugendliche, eigene Gedanken und Gefühle im Werk eines Künstlers wiederzufinden und sich auf ganz besondere Weise verstanden zu fühlen. Dieser Audioguide bringt verschiedene Sichtweisen und Eindrücke der jungen Generation näher – und öffnet auch uns neue Welten.“

„Was hat das Werk mit mir persönlich zu tun?“
Die Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse setzten sich eine ganze Woche lang mit ausgewählten Exponaten auseinander und entwickelten eigene Texte und Sounds zu ihrem „persönlichen“ Kunstwerk. Kunstvermittlerin Anne Fäser hat das Projekt für die Neue Nationalgalerie begleitet: „Am Anfang steht eine rein subjektive Wahl eines Kunstwerks aus der Sammlungspräsentation. Die entstandenen Tracks stellen dabei das gesprochene Wort nicht zwingend in den Vordergrund. Die Schüler setzen ihre Eindrücke in Sounds um. Das können Assoziationsketten sein, die teilweise in eine poetische Richtung gehen. Oder Verzerrungseffekte, die eine Stimmung schaffen. Die Sounds kommen „aus der Dose oder sind selbst aufgenommen.“ Im Klanglabor mischten die Schüler ihre Sounds ab und bekamen dabei professionelle Unterstützung von Andi und Hannes Teichmann, dem Musiker-, Produzenten- und DJ-Team Gebrüder Teichmann. Keanu (16) interpretierte Gerhard Richters „Seestück (See-See)“ von 1970, bei dem erst auf den zweiten Blick erkennbar wird, dass es sich beim Himmel ebenfalls um die (hier auf den Kopf gestellte) See handelt. Entsprechend des konzeptionellen Aufbaus von Richters Gemälde spielt auch Keanu sein zentrales Motiv des Wellenrauschens wie auch seine Textbausteine vorwärts und rückwärts ab. Für die Kunstlehrerin Suna Fener brachte die Projektwoche in der Nationalgalerie eine besondere Erkenntnis: „Meine Schüler können sich ganz allein mit einem Kunstwerk auseinandersetzen und die zentralen Fragen selbst finden. Im Unterricht wird der eigene Standpunkt meist sofort durch Input “ersetzt“. Hier gab es viel Raum für die Begegnung mit dem Original – und diesen Freiraum haben die Kunstvermittlerin und die Musiker auch verteidigt. Nur so konnte es auch wirklich ein Audioguide von Jugendlichen für Jugendliche werden.“

Udo Kittelmann, Direktor der Nationalgalerie Berlin blickt schon in die Zukunft: „In der Projektarbeit am Audioguide stand der subjektive Zugang von Jugendlichen zur Kunst im Mittelpunkt. Wir freuen uns über die Tracks, die unsere Ausstellungsstücke ab sofort begleiten. Mehr und mehr Werke können so von jüngeren Zielgruppen erschlossen werden, denn wir müssen nachhaltige Kanäle suchen und finden, die Jugendliche stärker einbinden.“

Die Audiotracks der Jugendlichen stellen die dritte Sammlungspräsentation in der Neuen Nationalgalerie in den Mittelpunkt. Sie legt ihren Schwerpunkt auf die Kunst von 1968 bis 2000. Im Mai 2014 haben bereits Berliner Grundschüler aus der Charlottenburger Paul-Hertz-Siedlung über ausgewählte Kunstwerke der Neuen Nationalgalerie erzählt: Beim Projekt „Deine eigene Geschichte“ entstand ein bildreicher Ausstellungsbegleiter von Kindern für Kinder. Grundlage des interaktiven Heftes von Kindern für Kinder waren Skizzen und Zeichnungen, O-Töne und Geschichten der Grundschüler.

Presse-Einladung zur Präsentation des Schulprojektes „STELL DIE VERBINDUNG HER“ in der Ausstellung „Ausweitung der Kampfzone“ in der Neuen Nationalgalerie am Dienstag, den 4. November 2014 um 15 Uhr. Ort: Neue Nationalgalerie, obere Halle.

Nach einer Einführung durch Udo Kittelmann (Direktor der Nationalgalerie Berlin), Heike Kropff (Leiterin Bildung / Kommunikation der Staatlichen Museen zu Berlin) und  Markus Terboven (Gewobag-Vorstand und Mitglied des Kuratoriums Stiftung Berliner Leben) werden die Schülerinnen und Schüler selbst den neuen Audioguide vor den Kunstwerken vorstellen.

Für Infos zum Termin und Projekt wenden Sie sich bitte an Dr. Gabriele Mittag

Dr. Gabriele Mittag
Pressesprecherin Gewobag
Fon: 030 4708-1525
Fax: 030 4708-1520
E-Mail: g.mittag(at)gewobag(dot)de

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Jonas (17) (rechts im Bild) findet im Workshop seinen persönlichen Zugang zum Werk „Ein weites Feld“ von Wolfgang Mattheuer

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Fotograf: Benjamin Pritzkuleit
Abdruck im Zusammenhang mit der Presseinfo honorarfrei.

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Spaß bei der Arbeit im Klanglabor haben Keanu (16) (links im Bild) und Andi Teichmann der Gebrüder Teichmann

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Fotograf: Benjamin Pritzkuleit
Abdruck im Zusammenhang mit der Presseinfo honorarfrei.i)

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Udo Kittelmann, Direktor der Nationalgalerie Berlin, bei der öffentlichen Präsentation

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Fotograf: Benjamin Pritzkuleit
Abdruck im Zusammenhang mit der Presseinfo honorarfrei.

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Kerstin Kirsch, Geschäftsführerin der Gewobag MB Mieterberatungsgesellschaft mbH, bei der öffentlichen Präsentation

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Fotograf: Benjamin Pritzkuleit
Abdruck im Zusammenhang mit der Presseinfo honorarfrei.

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Zühre, eine der Schülerinnen des Robert-Blum-Gymasiums, erläutert ihren Audioguide zu „Die Zukunft des Emigranten“ (1983 von A.R. Penck).

Ganz rechts im Bild: Udo Kittelmann, Direktor der Nationalgalerie Berlin;
Links daneben: Heike Kropff (Leiterin Bildung/Kommunikation der staatlichen Museen zu Berlin)  sowie Kerstin Kirsch, als Geschäftsführerin der Gewobag MB Mieterberatungsgesellschaft zuständig für das Management der Stiftung  Berliner Leben.

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Fotograf: Benjamin Pritzkuleit
Abdruck im Zusammenhang mit der Presseinfo honorarfrei.

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