Podiumsdiskussion mit Marc Hennig, Christian Rothenhagen und Cornelia Thiele, moderiert von Nicholas Ganz Datum: 4. Dezember 2024Uhrzeit: 18 UhrOrt: URBAN NATIO Museum, Bülowstr. 7, 10783 BerlinEintritt frei / Anmeldung nicht erforderlich Wem gehört die Stadt? Viele Akteure wirken im urbanen Raum und beanspruchen ihn für sich. Zum Teil laufen die Vorstellungen und Umsetzungen konträr zur Lebensrealität der Bewohner und es kommt zu Konflikten, Gentrifizierung und Verdrängung. Oft geschehen diese Veränderungen ohne die demokratische Beteiligung von Anwohnern. Dagegen agiert Kunst, die sich mit Stadtraum auseinandersetzt, außerhalb dieses Machtgefüges und gestaltet – meist ungefragt – den öffentlichen Raum. Sie kann eine ungewollte Inanspruchnahme oder eine offene Kritik an den Machtverhältnissen und der mangelhaften Selbstbestimmung sein. Gerade Berlin war durch die Mauer, die die Stadt über fast 40 Jahre physisch und symbolisch teilte, im Fokus künstlerischer Auseinandersetzungen. In der aktuellen Ausgabe von MCL presents #5 werfen wir einen genaueren Blick auf historische und aktuelle künstlerische Perspektiven und ihre Reflexionen über den urbanen Wandel. Nicholas Ganz moderiert das Gespräch mit den Gästen Christian Rothenhagen/deerBLN, der seinen persönlich-künstlerischen Blick auf die Veränderungen in der Stadt teilt, Cornelia Thiele, die als Kuratorin der Berliner Stiftung Berliner Mauer über Bedeutung und Rezeption der Mauerkunst spricht, und Marc Hennig, der als Künstler von seinen Projekten im öffentlichen Raum berichtet. Podiumsteilnehmer Nicholas Ganz arbeitet als freier Künstler und Autor in Berlin. Er malte 1994 seine ersten Graffiti und veröffentlichte zehn Jahre später sein erstes Buch „Graffiti World“, welches ein internationaler Bestseller wurde. In seinem künstlerischen Werk setzt er sich vor allem mit Gegensätzen auseinander. Sowohl in der Wahl der Techniken, bei der er klassische Ölmalerei mit den Ausdrucksformen der Streetart verbindet, als auch in den gewählten Themen, in denen er die Kontraste des menschlichen Lebens portraitiert. Christian Rothenhagen/deerBLN ist freier Künstler, Gestalter, und Autor, aufgewachsen in Berlin. Bekannt wurde er für seine konzeptionellen, Architektur-fokussierten Zeichnungen, Installationen, und Murals, die den urbanen Wandel als Momentaufnahmen einer Stadt zeigen. Seine Kunst ist vornehmlich in Galerien und Museen sowie etwas versteckt im urbanen Raum zu sehen. Seit über 20 Jahren werden seine Arbeiten in Solo- und Gruppenshows in Europa, den USA, Kanada, Libanon, China und Japan ausgestellt. 2023 erschienen sein Buch „Für immer ist morgen vorbei“, in dem er von Erinnerungen an Freundschaften, Begegnungen, Enttäuschungen und Erfolge erzählt. Cornelia Thiele ist Historikerin und Kuratorin mit den Schwerpunkten Zeitgeschichte nach 1945, Demokratieentwicklung, Flucht und Migration. Sie hat in verschiedenen Museen zeithistorische Ausstellungen umgesetzt und in den vergangenen Jahren vor allem digitale Vermittlungsformate entwickelt. Seit 2022 ist sie die Kuratorin Sammlung und Archiv der Stiftung Berliner Mauer. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Lysette Laffin hat sie das Ausstellungsexponat zur Kunst der Berliner Mauer in der aktuellen Ausstellung „Love Letters to the City“ im URBAN NATION beigetragen. Foto: Stiftung Berliner Mauer/Foto Anna von Arnim-Rosenthal