Kiez meets Museum

Projektergebnisse 2016: Im Rahmen zweier Projekte für Jugendliche und junge Erwachsene sind ein Audioguide für Jugendliche und Filme über Berufe im Museum entstanden

Seit 2014 arbeiten die Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, und die Berliner Leben, eine Stiftung der Gewobag, zusammen. KIEZ MEETS MUSEUM setzt die Kooperation von 2016 bis 2018 fort. 2016 wurden die Projekte „Stell die Verbindung her“ sowie „Von Nagel zu Nagel – von Ort zu Ort“ im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin umgesetzt.

Im November 2016 entwickelten Schülerinnen und Schüler der Schule an der Jungfernheide in dem einwöchigen Projekt „Stell die Verbindung her“ persönliche Geschichten zu Kunstwerken von Joseph Beuys, Anselm Kiefer, Andy Warhol und Franz West. Dabei wurden sie von einem Hörspielautor und einer Künstlerin unterstützt. Entstanden ist ein Audioguide von Jugendlichen für Jugendliche. Julien (12) hat beispielsweise über sein Lieblingscomputerspiel „Clash Royale“ Zugang zum Kunstwerk „Das Ende des 20. Jahrhunderts“ von Joseph Beuys gefunden. Gemeinsam mit Jamain (13) hat er sich für sein Audiostück zum Kunstwerk von Beuys eine Geschichte um einen einsamen Golem, eine wahnsinnige Walküre und einen verrückten Professor ausgedacht. Für die Lehrerin Franziska Sommer ist das Projekt auch deshalb ein Erfolg: „Schwerpunkt unserer Schule ist die Sprachentwicklung. Dafür eignet sich die Methode des Geschichtenschreibens perfekt.“ Der Audioguide zur Sammlungspräsentation des Hamburger Bahnhofs – Museum für Gegenwart – Berlin ist ab sofort kostenlos an der Kasse erhältlich

Von Nagel zu Nagel – Von Ort zu Ort“ im Hamburger Bahnhof fand ich besonders toll, da wir in das Leben einer anderen Person geschlüpft sind und das auch noch selbst verfilmt haben. Dabei hat uns das Team, das uns durch die Woche begleitet hat, viel beigebracht“, so fasst einer der Teilnehmer das Projekt zusammen. Zwölf junge Menschen zwischen 17 und 24 Jahren mit schwierigen Startbedingungen, die im Rahmen des bundesweiten Joblinge-Programms, einer Initiative gegen Jugendarbeitslosigkeit, beim Sprung ins Berufsleben unterstützt werden, haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museums interviewt und dabei verschiedene Berufe kennengelernt. Zur Seite standen ihnen ein Filmteam und eine Künstlerin. Im Projektverlauf haben sich die jungen Erwachsenen in den unterschiedlichen beruflichen Rollen inszeniert und dabei ihre eigenen Stärken besser kennengelernt. „Ich weiß jetzt, ich kann mit Technik umgehen. Die Schauspielerei war toll – und wir haben alle zusammen Teamarbeit gemacht und uns gegenseitig unterstützt“, sagt Atidzhe (17). Das Projekt vermittelt wichtige Schlüsselkompetenzen wie Ausdauer, Teamfähigkeit oder Organisationsvermögen für den späteren beruflichen Werdegang.
Die Videos sind auf dem Blog der Staatlichen Museen zu Berlin zugänglich: blog.smb.museum

„Stell die Verbindung her“ und „Von Nagel zu Nagel – von Ort zu Ort“ werden ermöglicht durch die Berliner Leben, eine Stiftung der Gewobag, und sind Teil der seit 2014 bestehenden Kooperation KIEZ MEETS MUSEUM zwischen der Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin und der Berliner Leben. Bis 2018 werden pro Jahr vier Projekte für Kinder und Jugendliche umgesetzt und damit die Teilhabe junger Menschen aus strukturschwachen Quartieren am kulturellen Leben der Stadt ermöglicht.

Rückfragen zu den Projekten und zur Kooperation KIEZ MEETS MUSEUM an Fiona Geuß, presse@smb.spk-berlin.de, +49 30 3978 34-17

Informationen und Bildmaterial unter https://www.stiftung-berliner-leben.de/projekte/kiez-meets-museum/

Bildung und Vermittlung bei den Staatlichen Museen zu Berlin
Das Referat Bildung, Vermittlung, Besucherdienste ist die zentrale Bil-dungseinrichtung der Staatlichen Museen zu Berlin. Es versteht sich als Experte schulischer und außerschulischer kultureller Bildung und setzt sich explizit mit der kulturellen Bildung für Schulen, Kinder und Jugend-liche auseinander. Neben der Kunstbetrachtung spielen vor allem die Lebenswirklichkeiten der Kinder und Jugendlichen sowie handlungs-orientierte, künstlerische Methoden eine entscheidende Rolle in der Auseinandersetzung mit den vielfältigen Themen der Sammlungen. Zusätzliches Ziel ist die Öffnung der Institutionen für alle gesellschaft-lichen Gruppen sowie die Inklusion und aktive Einbeziehung aller Mitglieder der interkulturell geprägten Stadtgesellschaft.

Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin
Der Hamburger Bahnhof beherbergt seit 1996 das Museum für Gegen-wart der Nationalgalerie und zählt heute zu den weltweit größten Museen für zeitgenössische Kunst. Parallel zu den Sonderausstellungen werden hier Werke aus der Sammlung der Nationalgalerie, der Sammlung Marx und der Friedrich Christian Flick Collection gezeigt. Die Sammlungen sind Ausgangspunkt wechselnder Präsentationen, die unter dem Titel „Die Sammlungen. The Collections. Les Collections“ zusammengefasst werden.

Über die Berliner Leben 
Mit der Gründung ihrer Stiftung Berliner Leben im Jahr 2013 übernimmt die Gewobag als städtisches Unternehmen Verantwortung für die kontinuierliche und nachhaltige Entwicklung in vielen Quartieren Berlins. Im Zentrum der Stiftungsarbeit steht die Förderung gleichberechtigter Partizipation und interkultureller Integration. Die Berliner Leben fördert Kunst, Kultur und Sport sowie Projekte für Jugendliche und Senioren.

Weitere Informationen zur Stiftung unter www.stiftung-berliner-leben.de

Foto 1

Kiez Meets Museum „Stell die Verbindung her“

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Foto: © Staatliche Museen zu Berlin, 2016, Fotos: Anika Büssemeier (Abdruck honorarfrei)

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„Von Nagel zu Nagel – Von Ort zu Ort“

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Foto: © Staatliche Museen zu Berlin, 2016, Fotos: Anika Büssemeier (Abdruck honorarfrei)